Die erste Mühle im Frankenwald ist 1122 in einer bischöflichen Urkunde erwähnt. Die erste „Segmul“ wurde 1348 bei Stadtsteinach nachgewiesen. Damit blickt die hiesige Mühlentradition auf eine 900-jährige Geschichte zurück.

Die Teichmühle Steinwiesen wurde 1982 von dem damaligen Landrat Dr. Heinz Köhler vor einer Zweckentfremdung gerettet, indem der Landkreis Kronach Haupteigentümer dieser Sägemühle wurde. Heute ist die Teichmühle die einzige Sägemühle (wir sagen Schneidmühle), die heute noch in Betrieb und zugleich ein nichtstaatliches Museum und damit der Öffentlichkeit zugänglich ist.

Bei einer Besichtigung werden durch sachkundige Führer der Betriebslablauf an einem Schneidtag sowie die kargen Wohnverhältnisse des Schneidmüllers gezeigt und erklärt. Eine Rarität ist der etwa 140 Jahre alte aber noch zuverlässig arbeitende königlich-bayerische Eisenvollgatter aus der ehemaligen Maxhütte in Bergen (Chiemgau). Das vier Meter hohe unterschlächtige Wasserrad erbringt eine Leistung von sechs bis sieben PS.

Im unteren Stockwerk der Mühle erfolgt die Kraftübertragung zu den Maschinen über eine Transmission. In den Außenanlagen sind das Nadelwehr, der Eichpfahl, der Mühlgraben, Schautafeln, der Wellenbaum aus Eichenholz, Kammräder, ein Korbrad und ein nachgebautes historisches Bretterfloß zu sehen.

Führungen durch die Anlage erfolgen seit 1987 durch den Mühlenverein Rodachtal e.V.. Seit 2003 hat der Verein die Teichmühle Steinwiesen gepachtet und führt auch den Schneidbetrieb (Sägebetrieb) durch. Gruppen ab 10 Personen können nach rechtzeitiger Voranmeldung auch werktags die Teichmühle Steinwiesen besichtigen.

Geschichtliches
Die erste Nennung der Teichmühle Steinwiesen erfolgte 1507 im Kastenamtsurbar zu Kronach. Um 1870 gab es 154 wassergetriebene Sägemühlen im Frankenwald, von denen rund ein Drittel der seinerzeitigen Landkreisbevölkerung leben konnten, da die meisten Mühlen im Eigentum einer Frühform der Genossenschaft waren. Hinzu sind in dieser Zeit 62 Getreide- und Hammer (Pochen-)mühlen zu zählen, so dass insgesamt 216 Wassermühlen die Täler veränderten. Das goldene Wasserrad im Wappen des Landkreises Kronach erinnert noch heute an diesen wichtigen vorindustriellen Wirtschaftszweig.

Nach den 3 Stürmen von 1868-70 entstanden im Frankenwald insgesamt 14 Dampfsägen mit der neuen Technik und unsere kleinen wassergetriebenen Frankenwaldsägen aus den vergangenen Jahrhunderten kamen mit den Anforderungen der neuen Zeit (Industriezeitalter) technisch und finanziell einfach nicht mehr mit. Sie wurden von der neuen Entwicklung überrumpelt und allmählich vom Markt verdrängt.

Text: Mühlenverein Rodachtal e.V.

Adresse:
Teichmühle Steinwiesen
An der Staatsstraße 2207
96349 Steinwiesen

(bitte im Navi Industriestr. 9, Steinwiesen eingeben)

Öffnungszeiten:
1. Mai von 14 bis 17 Uhr
Jeden Sonntag von Mai bis einschl. Oktober von 14 bis 17 Uhr (ein geschulter Mühlenführer ist anwesend)

Traditionelles Mühlenfest am ersten Sonntag im Juli ab 11 Uhr

Anfragen
Dipl.-Ing. Michael Kestel, 1. Vorsitzender
Tel. 09261 94633
michael.kestel@gmail.com

Informaţii de contact

Informaţii complementare:
http://teichmuehle-steinwiesen.byseum.de

Cerere către:
info@oberes-rodachtal.de