Ein besonderes schönes Naturdenkmal ist der Quelltuffhang in Lingenau. Es ist eine der großartigsten Kalksinterbildungen in Europa nördlich der Alpen und ist somit eine der herausragenden geologischen Erscheinungen in Vorarlberg.

Auf rund 30m Breite stürzen hier Quellwässer über eine ca. 40 m hohe Geländekante in die Schlucht der Subersach. Die an einigen Stellen sichtbare Nagelfluhkippe ist teils von mehreren Metern Kalksinter und Quelltuff bedeckt. An den Überhängen haben sich pilzförmige Übergussschichten zu tropfsteinartigen Baldachinen entwickelt. Am Fuß der Felswand sammelt sich das Wasser in mehreren Sinterbecken. Unter dem Wasserfall versintert das kalkabscheidende Wasser den Anhang bis zur Subersach. Pflanzliche und tierische Reste werden von Kalk bedeckt und inkrustiert. Nach dem Auflösen der organischen Substanz bleibt ein exakter Abdruck (Fossilien). Das entstehende poröse, schwammähnliche Gestein wird als Kalktuff, das dichtere als Travertin bezeichnet. Kalktuff ist als leichtes, poröses Gestein einfach zu bearbeiten. Es bewährte sich in der Vergangenheit als Baumaterial - speziell bei Stallbauten und Gewölbekonstruktionen. Bei der nahegelegenen barocken St. Anna Kapelle aus dem Jahre 1722 wurde Kalktuff verwendet. Der Quelltuff in Lingenau sollte jeder mal gesehen haben.
Routenbeschreibung:

Gehzeit 1h: St.-Anna-Kapelle - Lehrpfad Quelltuff - Rain - St.-Anna-Kapelle.
Alternativroute (Gehzeit insg. 3,5 Std): Lingenau-Ortsmitte - Gschwendtobel - Großdorf - Richtung Lingenau über Drahtsteg - Naturlehrpfad Quelltuff - St.-Anna-Kapelle - Lingenau.

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